Geschichte des Bergführerwesens in Kärnten
1799 und 1800: Franz Xaver von Salm, Fürstbischof von Gurk in Kärnten, organisiert zwei große international besetzte Wissenschafts-Expeditionen zur Besteigung des Großglockners. Der Erfolg dieser Expeditionen hängt maßgeblich von der Mitwirkung einheimischer „Geleiter“ und „Wegweiser“ ab.
Am 28. Juli 1800 wird der Gipfel des Großglockners erstmals offiziell durch Pfarrer Hautzendorfer bestiegen. Nachweislich waren aber die Brüder Martin und Sepp Schmidl (vlg. Hoisen) aus Heiligenblut bereits vorher am Gipfel um den Anstieg für die „Herren“ vorzubereiten und abzusichern.
1870: Nachdem Johann Stüdl die Gründung des Bergführervereins Kals initiierte (1869) folgt die Gründung des Bergführervereins Heiligenblut im Juli 1870. Die Vereine sind somit die ältesten Bergführerorganisationen der Ostalpen.
16. Juni 1884: Erlassung einer 1. Bergführer-Ordnung für das Herzogthum Kärnten.
1963: Gründung des Österreichischen Berg- und Skiführerverbandes in Heiligenblut.
3. Juni 1966: Gründung des Verbandes der Kärntner Berg- und Schiführer durch den legendären Bergführer Hias Kumnig.
2. Juli 1982: Erlassung eines Kärntner Berg- und Schiführergesetzes. Die Bergführer-Ordnung aus dem Jahre 1892 tritt außer Kraft.
2003 und 2006: die Zweigvereine der Kärntner Schluchtenführer und der Verein der Kärntner Bergwanderführer werden gegründet und unter dem Dach des Verbandes eingegliedert.
2010: Beschluss des neuen Kärntner Berg- und Schiführergesetzes.
2021: „Alpinistisches Wissen und Können der Berg- & Schiführer:innen“ wird zum UNESCO immatriellen Kulturerbe ernannt.
Seit den frühen Tagen des Alpinismus wurde Wissen und Erfahrung weitergegeben, um denen, die sich uns anvertrauen, die Sicherheit in den Bergen zu geben – um unbeschwert die Welt der Natur zu erleben.
Viele sonnenhelle Tage in den Bergen wünscht
Anton Sauper
Obmann der Kärntner Berg- und Schiführer